© Reiner Harnisch

Hüttenwanderung in den Alpen

Traditionell bieten wir, seit 12 Jahren in Folge, im Herbst, eine Wanderung von Hütte zu Hütte an. Aus verschiedenen Gründen mussten wir in diesem Jahr die „Herbsttour“ auf den Sommer verlegen. Mit insgesamt 6 Teilnehmern machten wir uns am 20.07.22 auf, um einen Teil des Lechtaler Höhenweges zu laufen.Unser Ziel am Donnerstag war die Memminger Hütte.
Die Memminger Hütte ist die bekannteste Hütte der Lechtaler Alpen und liegt auf einer Höhe von 2.242 Metern. Die Hütte ist u. a. Etappenziel des E5 Weitwanderweges und entsprechend hoch frequentiert. Entgegen der ursprünglichen Wetterprognose mit Sonne und Temperaturen von mehr als 30°C gestaltete sich der Tag trübe und nebelig. In der Wegbeschreibung, 8. Etappe: Ansbacher Hütte – Memminger Hütte, war die Gehzeit mit 5 h angegeben. Dass wir deutlich länger brauchten, lag wohl daran, dass wir uns erst einmal an das Gelände gewöhnen mussten. Am späten Nachmittag erreichten wir die Hütte. Gerade noch rechtzeitig für Kaffee und Strudel.

Am Freitag stand das Württemberger Haus 2.220 m auf dem Plan.
11. Etappe: Memminger Hütte – Württemberger Haus
Bis zum ersten Übergang Seescharte (2.599 m) glich der Weg einer Ameisenstraße. Glücklicherweise trennte sich unser Weg danach von dem der E5- Wanderer und wir erreichten gegen 13:00 Uhr unser Ziel. Heute blieb genug Zeit, um ausgiebig in der Sonne zu entspannen und das Angebot der Hütte an Speisen und  Getränken zu genießen. Die Hütte ist mit 54 Schlafplätzen im Lager verhältnismäßig klein und litt aufgrund der Trockenheit unter Wassermangel. Trotzdem wurden wir herzlich begrüßt und hervorragend bewirtet.

Nachdem sich das nächtliche Gewitter verzogen hatte, starteten wir am Samstagmorgen zur letzten Etappe. 12. Etappe: Württemberger Haus – Steinseehütte
Die Etappe war wieder kurz, aber durch die beiden Übergänge Gebäudjoch (2452 m) und Roßkarschartls (2400 m)doch recht knackig. Nach dem sich der Morgennebel verzogen hatte, konnten wir am Nachmittag auf der Sonnenterrasse  entspannen und noch ein kleines Bad im 200 m höher gelegen  Steinsee nehmen.

Der Sonntag begrüßte uns wieder mit Sonnenschein. Heute stand nur ein langer Abstieg nach Zams auf dem Programm. Glücklicherweise erschloss sich die Möglichkeit, mit dem Taxi von der Alfuzalpe (1260m) ins Tal gebracht zu werden. Einmal im Auto ließen wir uns dann gleich bis zu unserem Ausgangspunkt nach Schnann bringen.

Fazit: Eine gelungene Hüttenwanderung in beeindruckender Landschaft und in angenehmer Gesellschaft. Trotz der relativ kurzen Etappen ist der Lechtaler Höhenweg ein anspruchsvoller Weg (schwarze Markierung auf den von uns begangenen Etappen), der entsprechende Kondition, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfordert.

Details zu den beschriebenen Etappen kann man gern bei den hinterlegten Links nachlesen. Meine persönliche Empfehlung, die Steinseehütte. Geführt durch ein freundliches, engagiertes junges Paar als Hüttenbetreiber bietet die Hütte neben landschaftlich großartigen Ausblicken, Klettermöglichkeiten auf über 30 Kletterrouten und Bademöglichkeit im etwas höher gelegenen Steinsee.

Bericht und Fotos: Reiner Harnisch